Univ.-Prof. Dr. Ingo Mörth Johannes Kepler Universität Linz Online-Archiv der Publikationen Nr./ number A-58, V-24 Titel/ title NEW AGE - Neue Religion? Untertitel/ subtitle Theoretische Überlegungen und empirische Hinweise zur sozialen Bedeutung des Wendezeit-Syndroms title & subtitle English NEW AGE - New religion? Theoretical considerations about and em- pirical hints at the social significance of the new-age-syndrom. Koautor/ co-author(s) - Art/ category Buchbeitrag/ contribution to a collective volume Jahr/ year 1989 Publikation/ published in: Max Haller/ Hans-Joachim Hoffmann-Nowotny/ Wolfgang Zapf (Hg.), Kultur und Gesellschaft. Verhandlungen des 24. Dt. Soziologen- tages, des 11. Österr. Soziologentages und des 8. Kongresses der Schweizer. Gesellschaft für Soziologie in Zürich 1988, Frankfurt 1989: Campus-Verlag, ISBN 3-593-34156-5, S. 297-320 weiteres/ further link - © Ingo Mörth/ Campus Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. 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Any commercial use or distribution is forbidden, unless consented in writing by the author and the publisher. Ingo Mörth, Linz NEW AGE - Neue Religion? Theoretische Überlegungen und empirische Hinweise zur sozialen Bedeutung des Wendezeit-Syndroms Ingo Mörth, Linz/D. 1 Einleitung Veränderungen am Himmelsgewölbe entsprechen im astrologischen Weltbild Wandlungen und Veränderungspotentialen auf der Erde und in der Menschenwelt. Die Wanderung der Erdachse ins Sternbild des Wassermanns wurde spätestens seit den 60er Jahren auch im modernen abend- ländischen Kulturkreis als Entsprechung von epochalen Entwicklungen und Umformungen in Weltbild, Wissen und Werten menschlicher Kultur betont.1 Dieser Wandel manifestiert sich der- zeit konkret in der Wiederentdeckung, Verarbeitung und Verknüpfung okkulter Wissensformen, der Herausbildung einer "esoterischen Kultur" und einer "neuen Spiritualität", und wurde in den 70er Jahren zur Ideologie des "New Age" (NA) verdichtet, die ein neues Bewußtsein als Aus- druck und Motor einer universellen Transformation propagiert. Häufig wird dieses vielschichtige Syndrom aus Weltbildern, ideologischen Ansprüchen und so- zialen Phänomenen als NA-Bewegung (so z.B. jüngst Kuenzlen 1987a, 1987b, Schorsch 1988) bezeichnet und zusammenfassend sozialwissenschaftlich analysiert. Verschiedene Kernaussagen des NA (Betonung einer spirituellen Welt jenseits materieller Phänomene, eines inneren, ma- gisch-mystisch vermittelten Zugangs zum kosmischen Bewußtsein; das Insistieren auf einem neuen Paradigma in allen Bereichen des Wissens und der Rationalität; die synkretistische Ein- bindung explizit religiöser Traditionen) veranlaßten dabei Soziologen und Religionswissen- schaftler, auch von einer neuen Form von Religion zu sprechen (s. Mynarek 1983, S.211ff., Ruppert 1985). Während spekulative, allenfalls inhaltsanalytisch auf die Theoretiker des NA selbst bezug neh- mende Beiträge zur Frage nach religiösen Aspekten des NA immer zahlreicher werden, fehlt es an Untersuchungen (zumindest im dt. Sprachraum), die verschiedene Elemente des NA in ihrer konkreten Bedeutung für Alltag und Lebensführung der Menschen empirisch und vergleichend erfassen. In diesem Beitrag soll nun der religiöse Gehalt des NA-Spektrums mit Blick auf eben diese Ebene erfaßt und durch einige explorative Hinweise auch empirisch vertieft werden. Dazu werden als Dimensionen der Analyse auf der Grundlage einer allgemeinen, kultursoziologisch und alltagstheoretisch reorientierten Religionssoziologie2 angeschnitten: 1 Geophysikalisch: Präzession (Kreiselbewegung) der Erdachse und Verlagerung des Polpunktes um 360 Grad in einem Zyklus von ca. 25800 Jahren. Alle 2140 Jahre wandert der Himmelsnordpol in ein anderes Sternbild. Dar- an knüpft astrologisch die Weltzeitalterlehre in der Tradition arabischer und mittelalt. Astrologie. Derzeit endet das Fische- und beginnt das Wassermannzeitalter. Der Beginn wird unterschiedlich, z.B. von Arnold Keyserling, einem Protagonisten des NA, auf das Jahr 1962 festgelegt. 2 Die Entwicklung der Religionssoziologie hat sich seit dem Ende der 60er Jahre, eingeleitet durch Überlegungen von Thomas Luckmann (1963, 1967) zur analytischen Differenzierung religiöser Phänomene von institutionali- sierten Formen der Religion und von Joachim Matthes (1967) zur Prägung des Religionskonzeptes selbst durch Gestalt und Geschichte des abendländischen Christentums (vgl. auch seinen Beitrag in diesem Band) als Ausei- nandersetzung um grundlegende Funktionen der Religion und deren kulturspezifische Ausformungen entwickelt. Rein systemtheoretischen Perspektiven ("Transformierung unbestimmter Komplexität (des Welthorizonts, I.M.) in bestimmte bzw. bestimmbare Komplexität" (Niklas Luhmann, s. Luhmann 1972, 1977) werden dabei durch multifunktionale, die Lebenswelt des Subjektes (Mörth 1986) und das Alltagsleben der Menschen (Bukow 1984) einbeziehende Theoriekonzepte ergänzt. Erst auf dieser Grundlage können soziale Phänomene, die nicht explizit auf einen "heiligen Kosmos" (Peter L. Berger) und seine personifizierenden Repräsentanten (Götter etc.) bezug NEW AGE - Neue Religion 1 Ingo Mörth, Linz a) Grundelemente und lebensweltliche Plausibilität eines NA-Weltbildes; b) Sozialform und soziale Umsetzung von NA; c) Akzeptanz und Relevanz in Bewußtsein und Lebensführung der Menschen; d) Biographische und sinnstiftende Bedeutungen und Funktionen des NA. Die empirischen Hinweise in diesem Beitrag beziehen sich schwerpunktmäßig auf ein For- schungsprojekt in Österreich3 und können beim derzeitigen Stand der Forschung nur illustrativen und explorativen Charakter tragen. 2 Entwicklung und Spektrum des "New Age" 2.1 Grundelemente der Weltdeutung im NA Das mit NA angesprochene Syndrom aus Okkultem, Esoterik und Wendezeit ist keine Entwick- lung des letzten Jahrzehnts. Schon in den 60er Jahren konnte in den USA von einer "okkulten Revolution" (s. dazu Truzzi 1972, Eliade 1978) gesprochen werden, die die amerikanische Ju- gendkultur seither den 60ern zunehmend prägte. Eine ähnliche Entwicklung, die deutliche Ähn- lichkeiten zu dem aufweist, was von amerikanischen Soziologen auch als "esoterische Kultur" bezeichnet wurde (vgl. Tiryakian 1974), fand im dtspr. Raum erst Ende der 70er Jahre statt. Das bekannteste Etikett für diese Zeitgeist-Strömung stammt dementsprechend aus dem angloameri- kanischen Raum: Das "New Age", eine neues Zeitalter des Wassermanns, dessen wesentliche Grundlagen in den 60er Jahren in den USA gelegt wurden: das Human Potential Movement, die Transpersonale Psychologie sowie verschiedene therapeutisch-lebensreformerische Zentren , wobei die o. a. okkulte Bewegung sich teilweise damit überschnitt, teilweise darin aufging.4 Es besteht jedoch kein Zweifel daran, daß sich die mit diesem Begriff assoziierten Phänomene auch in Europa und insbesondere im dt.sprachigen Raum enorm ausgebreitet haben. Wachsender Buchmarkt und Präsenz einschlägiger Themen in den Medien, die Entwicklung einer eigenen Musikrichtung, eine schier unüberschaubare Seminarszene und ein wachsendes Angebot ma- gisch-okkulter Lebenshilfen einschließlich des ganzen Spektrums der guten alten Radiästhesie nehmen, als funktionale und strukturelle Äquivalente analysiert werden (s. in diesem Zshg. auch die Darstellun- gen theoretischer Perspektiven in Daiber/Luckmann 1983 sowie die Analysen von Hermann Lübbe (1986)). 3 Diese Forschungsprojekt wurde an der Universität Linz von einer Projektgruppe durchgeführt und hatte zum Ziel, NA-Bewußtsein und Verbreitung von NA-Aktivitäten in Österreich zu erheben. Dazu wurde der NA-Markt analysiert, verschiedene Gruppen von Menschen, die auf diesem Markt in Erscheinung treten, befragt und zum Vergleich eine repräsentative Stichprobe der Gesamtbevölkerung herangezogen. Die Gesamtergebnisse sollen noch veröffentlicht werden (Mörth/Wagner 1989) 4 Im "Human Potential Movement" werden, anknüpfend an die durch Erich Fromm, Viktor Frankl und Abraham Maslow begründete humanistische Psychologie Meditations- und Ekstasetechniken zur Entfaltung des "mensch- lichen Potentials" betont, unter Einschluß auch der von Wilhelm Reich und Alexander Lowen begründeten Bio- energetik. Die Transpersonale Psychologie betont gemäß ihren derzeitigen Protagonisten Stanislav Grof (1985) und Ken Wilber (1979), daß viele psychische Erfahrungen 'transbiografische', insbesondere über frühkindliche Erlebnisse (Psychoanalyse) hinausgehende Ursprünge haben, indem die Grenzen der 'Körper-Ichs' überschritten werden und eine Verschmelzung mit dem Kosmos stattfindet. Grof unterscheidet etwa 3 Kategorien transperso- naler Zustände: Einheit mit dem Kosmos, Einheit mit Vergangenheit und Zukunft, Begegnung mit Dämonen und Gottheiten verschiedener Kulturen. Als lebensreformerische Zentren sind insbesondere zu nennen: das 'Mekka' des NA, das Esalen-Institut in Big Sur in Kalifornien (Esalen ist der Name des Indianerstammes, auf dessen Kultplatz das Zentrum steht), wo verschiedene Therapien und Erfahrungen aus dem Bereich der transpersonalen Psychologie vermittelt werden. Ferner die berühmte NA-Kommune Findhorn in Schottland, 1962 als landwirt- schaftliche Unternehmen begonnen. NEW AGE - Neue Religion 2 Ingo Mörth, Linz seien schlagwortartig erwähnt. Das Spektrum des esoterisch-okkulten Komplexes ist breit und kann nicht vorschnell in einen Topf geworfen werden. Es scheint sich aber, z.T. ausformuliert von einigen Autoren, deren Werke zu Kultbüchern mit Millionenauflagen wurden, wie Fritjof Capra (Capra 1982, 1983) oder Marilyn Ferguson (Ferguson 1982), ein einheitlicher ideologi- scher Überbau zu entwickeln, dessen Elemente in unterschiedlicher Akzentuierung immer wie- der auftauchen und der den verschiedenen Teilaspekten eine neue Plausibilitätsgrundlage geben kann. Folgende Dimensionen sind dabei abgrenzbar 5: 1) Die mystische Vorstellung der All-Einheit, die nicht nur in buddhistischen Lehren, sondern auch in der christlichen Mystik des Mittelalters wurzelt. Danach trägt, wie die einzelne Zelle den Bauplan des ganzen Organismus in sich enthält, jedes einzelne Lebewesen, ja jedes Ding die Information des gesamten Universums in sich. 2) Hinzu kommt die idealistische Vorstellung eines universellen Geistes oder geistigen Univer- sums. In der Sprache des NA ist dies die "Spiritualität" aller Dinge. Spirituell in diesem Sin- ne sind alle Erscheinungsformen, auch die Materie. Unter der Voraussetzung der All-Einheit hat das dann zur folge, daß in jedem realen Phänomen, vor allem aber im eigenen Bewußt- sein, das spirituelle Universum zu finden ist, das zuweilen auch in entpersonalisierter Weise Gott oder das Göttliche genannt wird. Die Vorherrschaft des rationalen Denkens im wissen- schaftlichen Zeitalter habe die meisten Menschen die Fähigkeit verlieren oder gar nicht erst entwickeln lassen, das spirituelle Universum in sich zu entdecken. Im Zustand der Erleuch- tung so im Anschluß an östliche Weisheitslehrer oder christliche Mystiker ist die Abspaltung des eigenen Bewußtseins vom Universalgeist überwunden. 3) Die Erleuchtung zu erlangen, ist möglich mit Hilfe der östlich-buddhistischen Vorstellung der Transformation. Transformation meint in der Sprache des NA sowohl Umwandlung wie Überschreitung. Gemeint ist vor allem die Umwandlung oder, besser, die Erweiterung des Bewußtseins: Das technisch-rationale, naturwissenschaftlich-kausale Denken wächst über sich hinaus und in die spirituelle Dimension hinein. Die vielen Meditations-, Autosuggesti- ons- und Körpertechniken dienen dazu, die Transformation zu ermöglichen. Ist die Erleuch- tung6 gelungen, so ist man nicht nur des Weltgeistes teilhaftig, sondern ein Teil von ihm. Häufig ist zusätzlich die Reinkarnation, die vielfache Wiedergeburt, ein Teil des Weges zur Transformation; so etwa bei den Anthroposophen in der Nachfolge Rudolf Steiners, die da- mit und mit vielen anderen Elementen ihrer Lehre z.T. wider Willen Teil des NA-Syndroms geworden sind. 4) Transformation hat auch eine überindividuelle Komponente. Indem das transformierte Be- wußtsein des Einzelnen entfaltet wird, kommt es auch zur Harmonie mit der Gesellschaft und zur Aussöhnung mit der Natur. Der Selbstfindung und Bewußtseinserweiterung werden mit ganzheitlichem Denken und darauf aufbauend einer "tiefen Ökologie" (F. Capra) und einem neuen Paradigma auch in der Naturwissenschaft und Medizin in Verbindung gebracht. Damit geht es auch um eine Veränderung der Welt und der Gesellschaft sowie der Sicht und des Umganges mit der Natur, indem das veränderte Bewußtsein vieler Menschen ein Netzwerk sozialen Handelns, eine "sanfte Verschwörung" (M. Ferguson) im Sinne des neuen Paradig- mas in allen Lebens- und Gesellschaftsbereichen entfaltet. 5) Schließlich kommt als Konsequenz der All-Einheit die Vorstellung eines zusammenhängen- den kosmischen Wirkungsfeldes bis an die Grenzen des Universums hinzu. Da jedes Einzel- wesen Teil dieses Feldes ist und zugleich das spirituelle Universum gleichsam genetisch in 5 Diese Zusammenfassung stützt sich auf Systematisierungsversuche im NA selbst. S. Dethlefsen 1983, Gruber/ Fassberg 1986, Gruber 1987, Ripota 1987 6 Der Universalgeist wird häufig mit Licht gleichgesetzt, das in den Menschen eindringt und ihn erfüllt, daher auch die neue Bezeichnung "Light-Age". NEW AGE - Neue Religion 3 Ingo Mörth, Linz sich enthält, kann jedes Wesen mit Bewußtsein im Zustand der Erleuchtung auch von ver- gangenen, künftigen und weit entfernten Dingen wissen, ohne daß eine Informationsübertra- gung im physikalischen Sinne stattfinden muß. Damit läßt sich dann auch die Überzeugung begründen, man könne als Teil des spirituellen Feldes kraft des eigenen Bewußtsein auf das Bewußtsein anderer Menschen und auf größere Zusammenhänge einwirken. 6) Dieser Gedanke eines zusammenhängenden Wirkungsfeldes ist auch die Basis eines Para- digmenwechsels zu einer neuen New-Age Wissenschaft. Diese basiert auf zwei grundsätzli- chen Einsichten, die sich auch in alten mystischen Vorstellungen und Religionen wiederfin- den lassen: Die universale innere Verbundenheit und gegenseitige Abhängigkeit aller Phä- nomene so wie ihre dynamische Natur. Die Erkenntnisse der modernen Physik begründen ei- ne Vorstellung vom Universum als einem ineinander verwobenen Netz von Zusammenhän- gen. Dieses kosmische Gewebe ist von seiner Natur her dynamisch. Die "neue Wissenschaft" sieht in Forschungsergebnissen anderer Disziplinen die Theorie der Physik bestätigt, daß Begriffe von isolierten Objekten nicht mehr anwendbar sind. Das Universum erscheint in offenen Systemen organisiert, die mit ihrer Umgebung in einem ständigen Austausch stehen. In der Aufforderung "denke global und handle lokal" fließt der ganzheitliche Denkansatz der "neuen Wissenschaft" als praktische Maxime zusammen: Handeln im Bewußtsein, Teil eines umfassenden Gefüges zu sein, wo an jedem Punkt Veränderungen ausgelöst werden können, die auf das Ganze einwirken, und Erkennen als notwendige Rekonstruktion der Ganzheit. 2.2 Tiefenstruktur und Plausibilitätsgrundlagen des NA-Weltbildes Die hier skizzierten Elemente des NA-Weltbildes, die implizit oder explizit aus den Schriften über NA identifizierbar sind, stellen nun m.E. insgesamt den Versuch dar, eine subjektivische Grundstruktur der Wirklichkeitsauffassung, die Günter Dux (Dux 1973, 1982) zu Recht als kon- stitutiv für Religion im allgemeinen betrachtet, zu reformulieren. In das Grundkonzept einer nach dem Muster des wirkenden und handelnden Subjektes gedachten Welt werden die Grund- elemente des naturwissenschaftlich-technischen Weltbildes (Natur- und Sozialwelt als Kosmos begreif-, analysier- und letztlich nutzbarer Gesetzmäßigkeiten) einbezogen und personifizierende Versionen der subjektivischen Grundstruktur (Götter, Geister, Dämonen, schließlich der einzig wirkende, allmächtige Gott) zumindest relativiert und entdogmatisiert. Als Interpretationsmög- lichkeiten der universalen Totalität von Geist und Materie, Subjekt und Objekt bleiben transzen- dentale Subjekte religiöser Provenienz aber ebenso plausibel wie wissenschaftliche Aussagen. Die gemeinsame Grundlage ist eine subjektivische Logik des dynamischen Wirkgefüges spiritu- eller und materieller Kräfte, die alles mit allem verknüpft, und an der jeder einzelne direkt durch transformierendes Erkennen und Handeln Anteil hat bzw. erlangen kann. In diesem Feld ist jeder Gedanke, jedes Handeln, jedes Ereignis im individuell-subjektiven Leben universell bedeutsam, macht jeden Menschen zum wirkenden Teil des Kosmos. Gottesvorstellungen sind nicht mehr notwendige Grundlage eines solchen Weltbildes, aber auch nicht völlig entzaubert: als Bild, als Symbol und Übersetzung des kosmischen Wirkgefüges bleiben sie akzeptabel. Andererseits werden mit den Mitteln der (Natur)wissenschaften abbildbare Relationen auch nicht über Bord geworfen, sondern einbezogen: als Versuch, ebenso bestimmte Linien, Ebenen, Medien der uni- versellen Einheit und Dynamik zu erfassen. Doch sind immer auch andere Linien, Ebenen, Me- dien postulierbar, und damit auch jedes okkulte, esoterische und religiöse Wissen aus der menschlichen Kultur- und Geistesgeschichte als Hinweis auf mögliche andere Erscheinungsfor- men des Gesamtzusammenhanges grundsätzlich plausibel. Dies ist der Grund, warum die "esote- rische Kultur" und der ganze "okkulte Komplex" nahtlos im NA aufgehen und warum so viele scheinbar gegensätzliche Positionen und Traditionen nebeneinander bestehen bleiben können. NEW AGE - Neue Religion 4 Ingo Mörth, Linz So ist auch erklärbar, warum gerade Wissensformen, die auf früheren, magisch-mythischen Weltbildern beruhen, vom Schamanismus über keltische Mystik, indianische Astrologie bis zu indischen Kosmologien, aber auch bodenständige Traditionen des Pendelns und Wünschelruten- gehens besondere Aufmerksamkeit und neuen Aufschwung genießen: sie haben ein neues Fun- dament der Plausibilität im NA-Weltbild erhalten, eine Plausibilität, die nicht mehr mühsam im Gegensatz zum wissenschaftlichen Weltbild behauptet werden muß, sondern als Ergänzung er- scheint. Das NA-Weltbild erscheint damit dem Alltagsbewußtsein der Menschen in der Moderne beson- ders attraktiv, da es "rationale" Erkenntnisweisen mit subjektivisch-mythischer Wirklichkeitsauf- fassung kompatibel macht und individuelle Handlungsmöglichkeiten in der Transformation of- fenhält, auch gegenüber bisher unbeeinflußbar erscheinenden Superstrukturen der Moderne. In- dividuelle Formen der Welterfahrung nach dem Muster ursprünglicher Subjektivität spiegeln sich sozusagen im Kosmos wider, an dem nicht mehr nur transzendentale Subjekte, sondern je- der einzelne Mensch wirkend Anteil hat. 3 NA in der Lebens- und Sozialwelt der Menschen: religiöse Aspekte der Lebensführung? Schon dieser kurze Aufriß zentraler, als tema con variazioni immer wiederkehrender Elemente des NA-Weltbildes und des NA-Wissens zeigt, daß Elemente religiösen Denkens, synkretistisch aus den religiösen, magischen und okkulten Traditionen der ganzen Menschheit ausgewählt und lose verknüpft, im NA eine bedeutende Rolle spielen, und daß subjektivische Grundstrukturen eines "alten" religiösen Denkens in neuer Form wieder bedeutsam werden. "New Age" wird darauf aufbauend von Soziologen und Religionswissenschaftlern immer wieder etwas vorschnell als eine neue Form der Religion angesehen: als "postmoderne Religion", als "Neognosis", als "ökologische Religion", als eine "rationale Mystik" (vgl. Knoblauch 1988, S.7). Um die Titelfrage, ob es sich bei der "NA-Bewegung" tatsächlich um eine neue Form der Religi- on handelt, zu beantworten, genügt allerdings die Inhaltsanalyse schriftlich dokumentierter welt- anschaulich-religiöser Überzeugungen nicht. Es stellt sich darüber hinaus die Frage, welche Konsequenzen diese Überzeugung für die praktische Lebensführung der "Gläubigen" hat, wie jüngst auch Hubert Knoblauch betont: "Bloß aufgrund sozusagen philologischer Untersuchungen läßt sich keine soziale Bewegung ableiten. Wenn der Blick darauf gerichtet wird, was gleichsam der "Sitz im Leben" dieser Weltanschauung ist, also die sozialen Er- scheinungsweisen dessen, was unter "New Age" firmiert, dann kommen eine Reihe weiterer Phänomene in den Blick." (Knoblauch 1988, S.7) Solche Aspekte und Phänomene wären die Rezeption bekannter NA-Autoren, die tatsächliche Verbreitung okkulter und esoterischer Praktiken, die Formen der Gemeinschaftsbildung bei der Ausübung solcher Praktiken sowie deren Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche. Der tatsächlichen lebensweltlichen Wirklichkeit und sozialen Verankerung und Relevanz der oben skizzierten NA-Weltanschauung auch empirisch auf die Spur zu kommen wirft jedoch einige theoretische wie methodologische Probleme auf. Theoretisch ist zu begründen, in welchen Di- mensionen des Bewußtseins und sozialen Handelns bei welcher Gruppe von Menschen das dif- fuse Bündel an Vorstellungen, Meinungen und Überzeugungen des NA, dessen Konvergenzli- nien sich zumeist nicht im Alltagsleben, sondern erst in der Reflexion ergeben, seinen sozialen Ort findet. Methodologisch ist die Leistungsfähigkeit verschiedener Leitlinien der Sozialfor- schung (quantitative vs. qualitative Orientierung) in der Umsetzung theoretisch ableitbarer For- schungsfragen abzuwägen. Unsere Entscheidung für quantitative Vergleiche zwischen NA- NEW AGE - Neue Religion 5 Ingo Mörth, Linz "Aktivisten" (s.u.) und Gesamtbevölkerung war in diesem Zusammenhang daran orientiert, an- gesichts des Fehlens vergleichbarer Untersuchungen zunächst einen Überblick über die Verbrei- tung von NA-Praktiken und Anhaltspunkte für qualitative Vertiefungen zu gewinnen. 3.1 NA-Praktiken und die Sozialform des "kultischen Milieus" Im NA ist nicht nur ein Weltbild implizit oder explizit ausformuliert, sondern auch eine Fülle von Methoden, um dieses zu verbreiten und Menschen zur Transformation zu verhelfen. Dazu zählen einmal die Techniken der Informationsübermittlung über Medien und Seminare, um NA im allgemeinen und bestimmte Aspekte esoterischen Wissens im besonderen zugänglich zu ma- chen. Vor allem aber geht es um "Psychotechniken" im weitesten Sinne, die als Mittel dienen, Bewußtseinsveränderungen zu erleben oder zumindest einzuleiten: einerseits "asketische" Me- thoden wie autogenes Training, Meditation, verschiedene Atemtechniken, Samadhi-Tanks7 u.v.a., andererseits "ekstatische Techniken wie Tranceerfahrungen, Feuerlaufen, Reinkarnations- therapien etc.. Schließlich gibt es bestimmte Produkte und Dienstleistungen, die eine materiale Grundlage spiritueller Transformation und Lebensführung im Sinne des NA abgeben sollen. Diese Palette an Methoden und Produkten wird sozial zunächst über Marktmechanismen rele- vant, indem Informationen, Techniken und Produkte (z.B. aus dem Bereich biologisch- natürlichen Wohnens oder Ernährens) bzw. Dienstleistungen (etwa im Bereich Kör- per/Gesundheit/Heilung) angeboten und nachgefragt werden. Menschen, die in diesem NA- Markt als Anbieter und Nachfrager auftreten, können daher als Zielgruppe für Forschungen über NA im Leben von Menschen identifiziert werden und bieten zumindest im explorativ- heuristischen Sinne einen ersten Zugang. In unserer Studie über NA in Österreich haben wir die- sen Weg der Beschäftigung mit "Aktivisten" am NA-Markt beschritten (s.u.). Allerdings ist derzeit m.E. weder theoretisch noch empirisch vertretbar, diesen Anhaltspunkt sofort extensiv zu interpretieren und schon von religiöser Gemeinschaftsbildung im Sinne eines Kultes zu sprechen. NA als soziale Bewegung bzw. NA-Gruppierungen werden soziologisch zumeist mit der Sozialform des Kultes beschrieben und identifiziert (s. Rigby/Turner 1972, Goetz 1985). Der Kultbegriff bezeichnet derzeit allgemein religiöse Gruppierungen auf niedri- gem Institutionalisierungsniveau. Seine Bedeutungen werden durchgängig auf die von Ernst Troeltsch herausgestellte "Mystik" zurückgeführt (Troeltsch 1965, vgl. auch Fürstenberg/Mörth 1979, S.25ff.). Kulte tendieren allerdings mit der Zeit immer wieder auch zu dauerhafteren reli- giösen Vergemeinschaftungen, also zur Sekte und zur Kirche, Organisationsformen des Religiö- sen mit einem hohen Grad an Institutionalisierung (vgl. dazu Eister 1973, 1977). Diese analytische Differenzierung nach dem Grad der Institutionalisierung scheint jedoch an der Realität der New Age Szene vorbeizugehen. Es gibt hoch institutionalisierte logenähnliche Ver- eine ebenso wie im Kern zwar straff organisierte, von den Klienten her aber stark fluktuierende Organisationen (z.B. Seminarzentren) im New-Age-Spektrum. Diese Vielfalt mindert den Wert des undifferenzierten Kultbegriffs für die Analyse des NA als neue Religion. Um der Unter- schiedlichkeit der Organisationsformen Rechnung zu tragen, wurden verschiedene Typologien vorgeschlagen. Rodney Stark und William S. Bainbridge (Stark/Bainbridge 1985) sprechen nach Knoblauch (vgl. Knoblauch 1988, S.12) von "Publikums-Kulten" bei lose organisierten Gruppen, die für ein breiteres Publikum meist über die Öffentlichkeit kommerzielle Angebote machen Versammlungen, Seminare, Bücher, Talismane etc., ohne jedoch den Versuch zu unternehmen, 7 Samadhi (wörtl. 'Versunkenheit') ist ein Begriff aus dem Yoga und meint durch Versenkung gewonnene spiritu- ell-kosmische Erfahrung. Diese Erfahrung durch Versenkung soll durch Isolationstanks (mit warmem Salzwas- ser gefüllt und von der Außenwelt abgeschnitten) gefördert und beschleunigt werden. NEW AGE - Neue Religion 6 Ingo Mörth, Linz das Publikum einzugliedern oder zu organisieren. Davon zu unterscheiden sind "Klientenkulte", deren Vertreter hauptberufliche Dienste verrichten und dazu einen Teil des Publikums zu einge- schriebenen Klienten organisieren. Die "Kult-Bewegungen" schließlich bilden den Übergang zu Sekten (z.B. ein spiritisches Medium oder eine Kontaktperson zu UFO-Intelligenzen verfügen über ein regelmäßiges Publikum, das eine Konversion durchmacht, s. dazu z.B. Evans 1976) Während jedoch Stark und Bainbridge davon ausgehen, daß die verschiedenen Angebote als strikt getrennt wahrgenommen werden, sehen andere Autoren mehr oder weniger ausgeprägte Verbindungen zwischen den einzelnen Kulten, wie z.B. H. Knoblauch unter bezug auf Danny Jørgenson, der von einem "kultischen Milieu" spricht: Das kultische Milieu bildet den Fluktuati- onsraum der "Suchenden", der "Kulte" und "kultischen" Themen. Es besteht aus einem mehr oder weniger zusammenhängenden Verbund von Einzel-Kulten, Klienten und Suchenden vor- wiegend in städtischen Großräumen, die durch getrennte oder gemeinsame Veranstaltungen, Messen, Vorlesungen, Seminare, Publikationen und Dienstleistungsangebote in Erscheinung treten. Dieses "cultic milieu" ist keineswegs eine marginale, unbedeutende Erscheinung. In sei- ner Untersuchung eines städtischen Großraums findet Jørgensen 4% der Einwohner in solchen Aktivitäten verstrickt. Die Kultur des kultischen Milieus umfaßt alle abweichenden Glaubenssys- teme und deren Praktiken, also abweichende Formen der Wissenschaft, der Religion, marginale Medizin, "die Welten des Okkulten und Magischen, des Spiritualismus und psychischer Phäno- mene, des Mystizismus und positiven Denkens, (..) Geistheilung und Naturheilkunde." Danach teilen die Mitglieder dieses Milieus eine Weltansicht, in dem Reinkarnation, Geister, psychische Kräfte, untergegangene Kontinente, fliegende Untertassen und derlei als selbstverständlich gel- ten, eine "andere Wirklichkeit", in der es um Selbstfindung, menschliche Beziehungen, körperli- ches, emotionales und spirituelles Wohlbefinden und um die Beziehung des Menschen zum Kosmos geht. Das kultische Milieu trägt, so Jørgensen, eine esoterische Kultur, die sich an Mys- tik, Gnosis, Magie, an marginalen Wissenschaften, paranormalen Erfahrungen und dergleichen orientiert." (Knoblauch 1988, S.13) Dieses kultische Milieu, ein Marktplatz der Weltdeutungen und Transformationspraktiken, läßt Zweifel daran aufkommen, ob die kognitiv-ideologisch sichtbaren Gemeinsamkeiten der Weltsicht und der Weltvorstellungen, der Praktiken und Erfah- rungen im New Age eine hinreichende soziale Stabilisierung (Plausibilität, s. hier Berger 1971) einer religiösen Gemeinschaftsbildung besitzen. Daß es immer wieder zu Gruppenbildungen kommt, ist für sich noch kein Beweis. Dieser wäre nur mit dem Nachweis der faktischen Vernet- zung zu einem tatsächlich interagierenden Milieu zu führen. Daß bestimmte soziale Aggregate (gebildete Mittelschichten, junge Erwachsene) Träger des New Age zu sein scheinen, ist für sich allein auch kein Argument für eine reale Vernetzung. Diese ließe sich nur in der konkreten Le- bensführung der Menschen herausarbeiten. Untersuchungen dazu sind spärlich und widersprüchlich und geben, wohl auch wegen der großen methodischen Schwierigkeiten, kein einheitliches Bild. In unserer Untersuchung läßt sich hier als Hauptergebnis festhalten, daß die soziale Vernetzung und die soziale Dichte des kultischen Mi- lieus je nach Einstieg und Hauptinteressensbereich sehr unterschiedlich ist. Darüber hinaus zeigt sich insgesamt eine starke Tendenz zur Wahrnehmung und Verbreitung der NA-Angebote nicht über soziale Netze, sondern über den Markt und die öffentlichen Medien. Insgesamt zeigen die Hinweise zum sozialen Ort des New Age, daß es trotz der Existenz kultischer Zirkel und organi- sierter Gemeinschaften keine im klassischen Sinn sozial vernetzte religiöse Bewegung darstellt, vergleichbar sozialen Bewegungen und Gemeinschaftsbildungen im explizit religiösen Feld. Die von Peter L. Berger (Marktmodell, s. Berger 1965) und Thomas Luckmann (unsichtbare Religi- on, s. Luckmann 1967) in den 60er Jahren entwickelten Konzepte einer rein subjektiven Religio- sität der Individuen einerseits und eines professionellen Marktangebotes andererseits, aus dem ausgewählt wird, dürften auch die sozialen Distribution des New Age ausreichend erfassen. Die generelle Verlagerung des Faktors "Gemeinschaftsbildung" in sekundäre Mechanismen von NEW AGE - Neue Religion 7 Ingo Mörth, Linz Märkten und Medien verlagert die entscheidende Frage bei der Beurteilung der sozialen Rele- vanz und Verankerung immer mehr zu Fragen der individuellen Akzeptanz zentraler NA- Elemente einerseits und der Umsetzung in verschiedenen Bereichen der individuellen Lebens- führung andererseits. 3.2 Die individuelle Akzeptanz zentraler Themen und Thesen Ein erster Hinweis auf diese Verankerung im Leben der Menschen ist die Verankerung verschie- dener Dimensionen des NA-Denkens im Weltbild der Individuen, also der Grad der Überein- stimmung mit den o.a. angerissenen Aspekten und Themen des NA. Dies ist als ideologische Dimension des Glaubens bereits bei den Klassikern der Religiositätsforschung, Charles Y. Glock und R. Stark (s. Glock/Stark 1965), eine zentrale Dimension zur Erfassung von Religiosität. Im Rahmen unserer Studie zu Aspekten und Verbreitung des NA haben wir versucht, dies empirisch zu erfassen, indem zentrale NA-Aussagen als Statements vorgegeben wurden und auf einer 5stufigen Skala bewertet werden sollten. Diese Items, wie auch alle weiter unten angeführten Fragestellungen, wurden einerseits einer repräsentativen Stichprobe aus der Gesamtbevölkerung (N=370), andererseits einer Gruppe von "NA-Aktivisten" (N=199) vorgelegt. Dabei befragten wir gezielt Menschen, die erfaßbare Aktivitäten im Syndrom Esoterik-Okkultismus-NA- Bewußtsein entfalteten, also Käufer einschlägiger Bücher, Teilnehmer bewußtseinsorientierter Seminare, Kunden im Bereich des Radiästhesie-Marktes (Wünschelrute, Pendel etc.), Patienten im Bereich der alternativen Heilkunde etc.. Die Ergebnisse zeigen insgesamt, daß die zentralen Aussagen des NA die Welt- und Selbstinterpretation der Aktivisten deutlich prägen und dabei die Ideologie des NA als Aspekt einer zwar diffusen, aber greifbaren "NA-Reliogiosität" in der Lebenswelt der Menschen verankern. Einige Beispiele zur Verdeutlichung: Tabelle 1: Akzeptanz des NA-Weltbildes im Vergleich % Zustimmung bei Item (gekürzt) NA-Aktivisten Bevölkerung Gott ist personales Wesen 10,4 35,0 Gott ist innerlich erfahrbar 78,0 46,0 Tod ist Ende 3,4 29,0 Es gibt Wiedergeburt in irgendein. Form 42,3 16,0 Leben trägt Information über Universum 77,6 38,4 (N=111) (N=306) Bei einem Gesamtindex der NA-Weltdeutung, der noch weitere Elemente umfaßt, scoren 57 % der Aktivisten hoch, gegenüber 22 % der Bevölkerung: d.h. daß auch ohne Wissen um NA- Konzepte und aktivem NA-Engagement Grundzüge des im NA verdichteten Weltbildes im Be- wußtsein der Menschen verankert sind. Als weitere Dimensionen von Religiosität nennen Glock und Stark die intellektuelle Dimension des religiösen Wissens, die rituelle Dimension der religiösen Praxis, die Dimension der religiö- sen Erfahrung und die ethische Dimension der religiösen Wirkung. Ohne daß ich dies hier expli- zieren könnte, wurden von uns auch diese Dimensionen NA-spezifisch operationalisiert und tw. in Indizes zusammengefaßt: In den Index Wissen ging die Kenntnis zentraler Autoren, Begriffe und Thesen des NA ein, in den Index Wertvorstellungen eine Operationalisierung der Leitsätze des neuen Paradigmas in den zentralen Lebensbereichen anhand der Zusammenfassungen von M. Ferguson in ihrem Buch "Die sanfte Verschwörung" (Ferguson 1982). NEW AGE - Neue Religion 8 Ingo Mörth, Linz Tabelle 2: Indexwerte für NA-Religiosität % der mittel/hoch Scores bei Dimension NA-Aktivisten Bevölkerung NA-Weltdeutung (ideolog. Dimension) 57,0 22,0 NA-Wissen 42,0 7,0 NA-Wertvorstellungen (ethische Dim.) 83,0 49,2 NA-Aktivitäten (rituelle Dimension) * 4,0 (N=106) (N=304) Da NA-Aktivitäten das Auswahlkriterium der untersuchten Gruppe waren, konnte nur ein In- dexwert für die Bevölkerung erhoben werden. Dieser Wert (4% sind längerfristig, aktiv und inte- ressiert mit NA befaßt) stimmt weitgehend mit Ergebnissen anderer Untersuchungen (z.B. Jørgensen 1982, der ebenfalls 4% der erwachsenen Bevölkerung mit esoterisch-okkulten Aktivi- täten befaßt sieht) überein. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß auch NA-Wertvorstellungen bereits stark verbreitet scheinen, ohne daß Hintergrundwissen und Aktivitäten damit einherge- hen. Dies stützt die These, daß Prozesse des Wertwandels unabhängig von der NA-Bewegung verlaufen und nicht ursächlich damit verknüpft werden dürfen (s.u.), und daß das NA-Syndrom eher als Etikett denn als Motor solcher Wandlungsprozesse zu sehen ist. Gegen das Instrument standardisierter Erhebungen sperrte sich allerdings der Aspekt religiöser Erfahrung. Hinweise bekamen wir dazu lediglich aus der Beantwortung der Frage nach "trans- personalen" (s. Anm.4) Transzendenzerfahrungen im Zshg. mit bewußtseinserweiterenden Tech- niken (z.B. das Gefühl des Einsseins mit dem Universum, des Zuströmens von Wissen von au- ßen u.ä.). Solche Erfahrungen korrelierten signifikant mit Erfahrungen der Steigerung der physi- schen, psychischen, sozialen und geistigen Fähigkeiten und Befindlichkeiten. Insgesamt deuten unsere Ergebnisse aber darauf hin, daß es durchaus eine in der individuellen Lebensführung ver- ankerte "NA-Religiosität" zu geben scheint, die sich an einer vorformulierten Ideenwelt orien- tiert und diese in individuelle Erfahrungen und Anschauungen umsetzt. 3.3 Die Umsetzung von NA-Konzepten in der alltäglichen Lebensführung Der Prozeß der sozialen Vermittlung der Ideenwelt des NA und damit verknüpfter Methoden, Techniken und Praktiken enthält so als entscheidendes Moment die Frage nach den praktischen Konsequenzen im individuellen und gesellschaftlichen Alltagsleben der Menschen, die NA rezi- piert und akzeptiert haben. Diese zentrale Forschungsfrage wurde bisher nur bei der Untersu- chung verschiedener Kult-Bewegungen im Vor- und Umfeld des NA aufgegriffen und vertieft (Rigby/Turner 1972, Saurma-Hinweis). Analysen solcher sektenähnlicher Gemeinschaftsbildun- gen, die eine vom Alltag der Industriekultur weitgehend abgeschottete Sonderwelt errichten und dort die gesamte Lebensführung der Mitglieder auf die Umsetzung von Überzeugungen und die Vertiefung transformierender Erfahrungen ausrichten können, sind auf die gerade im europäi- schen und insbesondere im dt.sprachigen Raum primär publikums- und klientenorientierte sozia- le Vermittlung des NA kaum übertragbar. Andererseits ist der individuelle, person- und biographiespezifische Zusammenhang von Lebens- führung und NA im Rahmen quantitativer Analysen nicht rekonstruierbar, sondern bedürfte ei- nes qualitativen Ansatzes im Kontext der Biographieforschung. Die im folgenden referierten Anhaltspunkte für "gelebtes NA" in einigen Lebensbereichen unserer Untersuchung sind daher NEW AGE - Neue Religion 9 Ingo Mörth, Linz nur als erste Hinweise in einem Dunkelfeld der Forschung zu werten, die es weiterzuentwickeln und zu überprüfen gilt. 3.3.1 Bereich Körper/Gesundheit/Medizin Der zentrale Aspekt der Transformation im NA verbindet die individuelle Transformation des Bewußtseins mit einer radikalen Transformation auch der gesellschaftlichen Institutionen, Wert- begriffe und Vorstellungen, mündet in einen letztlich unausweichlichen Paradigmenwechsel in allen Lebensbereichen. Gerade im Zusammenhang von Körperbewußtsein, Gesundheit und Me- dizin sei dieser Paradigmenwechsel besonders manifest und erkennbar (Ferguson 1982, S.284). Statt eines Bildes vom Körper als biologische Maschine, die technisch-naturwissenschaftlich zu reparieren ist, beginnen sich ganzheitliche Konzepte zu entfalten, die den Gesamtzusammenhang von Verhalten, Ernährung und Umwelt betonen und die Selbstheilungskräfte des Körpers wie der Psyche in den Mittelpunkt stellen. Gravierende Mängel im System medizinischer Versorgung (Unpersönlichkeit, Vorrang der Krankheitsbekämpfung vor der vorsorgenden Gesunderhaltung, Versagen bei vielen chronischen Beschwerden und bei den meisten Erkrankungen, die Störungen des Immunsystems implizieren) lassen die Unzufriedenheit und die Inanspruchnahme alternati- ver und komplementärer Ansätze und Methoden des Heilens ständig wachsen. All dies wird als Beleg für ein neues Paradigma gewertet, das Gesundheit als "schöpferische Anwort des Orga- nismus auf Umweltherausforderungen" (Capra 1982,S. 360) und damit als spirituelle Leistung definiert sowie Krankheit als Botschaft des Körpers an den Geist, die es zu verstehen und zu beantworten gilt. Die Rolle das Arztes ist dann im neuen Paradigma als "therapeutischer Partner" eines mündigen, selbständigen Patienten zu definieren. Wir haben versucht, einige Indikatoren für die Umsetzung dieses neuen Paradigmas ganzheitli- cher Gesundheit und Heilung in das individuelle Verhalten zu entwickeln und damit Anhalts- punkte für das Ausmaß der praktischen Umsetzung zu gewinnen. Signifikante Unterschiede zwi- schen der Gesamtbevölkerung und der Gruppe der NA-Aktivisten sind dabei als Beleg für die Alltagsrelevanz des NA zu werten. Tabelle 3: Gesundheitsverhalten und NA von je 100 der beiden Gruppen zeigen Indikator NA-Aktivisten Bevölkerung Vertrauen auf die Selbstheilungskraft des Körpers auch bei schwerer Krankheit 77,8 11,3 Verhalten bei Kopfschmerzen:1) Einnehmen pharmaz. Produkte (Schmerztabletten etc.) 10,0 24,1 Anwendung alternativer Methoden (homöo- path. Mittel, Akupressur, Fußreflexzonen- massage, Entspannungsübungen etc.) 56,6 7 23, Nennung von Streß, falschen Ernährungsge- wohnheiten und Umweltbelastungen als ge- sundheitsgefährdende Faktoren2) 28,6 5,0 (N=106) (N=324) 1) die anderen Antwortalternativen (z.B. "Warten, bis Schmerz von selbst vergeht") ergaben keine signifikanten Unterschiede. 2) Auswahl von 3 als wichtig erachteten Faktoren aus einer Liste von 9 Faktoren NEW AGE - Neue Religion 10 Ingo Mörth, Linz Insgesamt zeigt sich, daß das Gesundheitsverhalten der aktiv mit Aspekten des NA befaßten Menschen deutlich im Sinne des neuen Paradigmas beeinflußt ist. Bemerkenswert ist jedoch, daß auch in der Gesamtbevölkerung mehr als jene 4 %, die NA-Aktivitäten ausüben, Ansätze dieses "neuen" Gesundheitsverhaltens zeigen. 3.3.2 Bereich Arbeit und Wirtschaft "Wir wollen die Belege für ein neues, auf Werten beruhendes Paradigma betrachten, welches das alte Paradigma der Wirtschaft mit seiner Betonung auf Wachstum, Kontrolle und Manipulation transzendiert. Der Wechsel zum Para- digma der Werte zeigt sich in den sich verändernden Mustern von Arbeit, Berufswahl und Verbrauch,... sich heraus- bildenden Lebensweisen, die Synergien, Teilen, Tauschhandel und Zusammenarbeit und Kreativität ausnutzen ... Die Transformation des Arbeitsplatzes, der Industrie, in den Berufszweigen und den Künsten ...Erneuerungen im Management und Mitbestimmung der Arbeiter einschließlich der Dezentralisierung von Macht ..."(Ferguson 1982, S.376) Mit diesen Worten skizziert M. Ferguson Ansatzpunkte des neuen Paradigmas und der Trans- formation im Bereich des wirtschaftlichen Handelns der Menschen und der Strukturen, in denen dieses Handeln abläuft. Auch hier zeigen einige Indikatoren, daß das Paradigma neuer Werte für Arbeit und Wirtschaft sich auch in alltagsbezogenen Dimensionen ausprägt. Da jedoch die Hand- lungs- und Entscheidungsspielräume für individuelles Verhalten hier wesentlich geringer sind als im Bereich Körper/Gesundheit, ist eine direkte Ausrichtung des Handelns, z.B. bei der Wahl des Arbeitsplatzes etc., damit noch nicht belegbar. Tabelle 4: Arbeits- und Verbraucherverhalten und NA von je 100 der beiden Gruppen zeigen Indikator NA-Aktivisten Bevölkerung Ablehnung hierarchischer Betriebsstrukturen 80,4 59,2 Nennung "neuer" Arbeitswerte (selbst., ab- wechslungsreiche Arbeit, Selbstverwirkli- chung, etc.) als wichtig für den eigenen Ar- beitsplatz 82,4 48,6 Nennung "alter" Arbeitswerte (Bezahlung, Aufstiegsmögl., Sicherheit) 19,6 53,1 Umweltbewußtes Verbraucherverhalten (In- dex1)) 71,4 36,9 (N=106) (N=324) 1) Besitz eines Katalysator- oder Diesel-KFZ, Mülltrennung und Müllvermeidung, Kauf einschl. Produkte) Daß die Werte der neuen Paradigmas auch in der Gesamtbevölkerung stark verankert sind, über- rascht nur durch das Ausmaß des hier sichtbaren Wertwandels. Der Stellenwert des NA in die- sem Prozeß des Wandels zu nicht- bzw. post-materialistischen Werthaltungen kann m.E. aber nicht vorschnell im Sinne einer Induzierung und Beschleunigung des Wertwandels durch die Ideen des NA gedeutet werden (vgl. Schorsch 1988). Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß der Wandlungsprozeß zu postmaterialistischen Werthaltungen durch die Theoretiker des NA vereinnahmt wurde. Die tatsächliche soziale Relevanz des NA in diesem Prozeß wäre nur durch Kenntnisse über den biografischen Verlauf (z.B., ob zuerst Interesse und Aktivität im Bereich des NA entfaltet wurde und dann erst die entsprechenden Werthaltungen oder umgekehrt: infol- ge postmaterialistischer Werte Interesse für NA) und über die Umsetzung in gesellschaftspoliti- sches Engagement für Arbeits- und Wirtschaftsstrukturen des neuen Paradigmas abzuklären. NEW AGE - Neue Religion 11 Ingo Mörth, Linz Einige interessante Hinweise dazu lassen sich aus unseren Daten über politisches Bewußtsein und politisches Verhalten der NA-Aktivisten im Vergleich zur Bevölkerung ableiten: NA- Interessierte unterscheiden sich in bezug auf allg. Politikinteresse, Einstellung zu Parteien, En- gagement für ges.pol. Initiativen (Greenpeace, 3.Welt, Soziales, Bürgerinitiativen etc.), Ein- schätzung des Einflusses von Wirtschaft und Politik auf die Entwicklung der Gesellschaft, nicht signifikant von der Bevölkerung. Unterschiede zeigen sich nur bei der Frage, wo ein dringender politischer Handlungsbedarf gesehen wird (offene Frage): NA-Interessierte nennen signifikant häufiger die Bereiche Umwelt, Landwirtschaft und Erziehung. Dies zeigt, daß individuelle Be- troffenheit (Landwirtschaft � eigene Ernährung; Umwelt � Sorge um Gesundheit; Bildung � Ausbildung und Erziehung der eigenen Kinder) das auslösende Moment bei der Umsetzung von NA-Bewußtsein und -Werthaltungen in gesellschaftsbezogenes Handeln sein dürfte. Insgesamt ist zu vermuten, daß die Bedeutung des NA für die praktische Lebensführung seiner aktiven Anhänger dort am größten ist, wo individuelle Handlungsspielräume und unmittelbare Betroffenheit zusammentreffen (Körper, Gesundheit, Erziehung, Umwelt). Im Zuge unserer qua- litativen Vorerhebungen zeigte sich, daß ansonsten eine Haltung des "Sich-Arrangierens" und der "inneren Emigration" für viele NA-Bewegte zutreffen dürfte. Dies hängt auch damit zusam- men, daß im NA keine unbedingte moralisch-ethische Verpflichtung abgeleitet wird, durch per- sönliches Engagement und vorbildhafte Lebensführung dem neuen Paradigma in der Gesell- schaft zum Durchbruch zu verhelfen. Seine universelle Durchsetzung erscheint eher als vorge- zeichneter Lauf des Kosmos, auf den innerlich vorzubereiten die vordringlichste Aufgabe ist. Die Erfahrung kosmischer Transzendenz in veränderten Wachbewußtseinszuständen, die Entfal- tung der eigenen Spiritualität und geistigen Kraft wird dann, als Aufgabe definiert, zu einem wichtigen Aspekt der Lebensführung überhaupt. Die äußeren Handlungsfelder alltäglichen Le- bens sind zwar wichtig, aber nicht der zentrale Ort der Verwirklichung der Inhalte des NA: die Arbeit an sich selbst rückt identitäts- und sinnstiftend in den Mittelpunkt. Damit leistet NA trotz einer nur partikularen Umsetzung in Aspekte der "äußeren" Lebensführung religiöse Sinnstiftung in der Lebenswelt seiner Anhänger, indem lebensweltliche Transzendenzen verarbeitet werden. Dies soll nun abschließend erläutert werden. 4 Sinnstiftende Funktionen und biografische Bedeutung von New Age Zur Klärung dieser Teilfrage sei vorweg kurz angedeutet, wie m.E. funktionale Aspekte des Re- ligiösen analysierbar sind (vgl ausführlich Mörth 1986). "Religiöse" Vorstellungen, Handlungen und Erfahrungen sind Teil jener spezifisch menschlichen Wirklichkeitsbewältigung, die sinnhaf- tes Handeln in einer sinnvoll definierten Welt von gesellschaftlichen Subjekten verlangt. Dies ist die Grundannahme einer phänomenologischen Religionssoziologie, die die Verklammerung von transzendenten Symbolen und alltagsweltlicher Lebensführung in den Mittelpunkt stellt und da- bei "Techniken" der Sinnstiftung erfaß- und erklärbar macht. Denn obwohl die Inhalte (für viele Autoren auch das Definitionskriterium) einer religiösen "Sinnprovinz" (Alfred Schütz) durch "Nicht-Alltägliches", "Außer-Alltägliches", "Das Heilige", "Numinose" etc. beschreibbar sind, ergibt erst eine solche explizite Thematisierung der Transzendenz der Lebenswelt ein als sinn- voll erlebbares Alltagsleben von Menschen. Alltägliches und Außeralltägliches wird im Prozeß religiöser Sinnstiftung unlösbar miteinander verklammert. Eine zentrale Bedeutung haben dabei transzendierende Wissenselemente (religiöse bzw. religionsäquivalente Symbole). Zeichen und Symbole als alltägliche, selbstverständliche Mittel für das erkennende und handelnde Subjekt, Grenzüberschreitungen zu vollziehen, bilden den Schluß der Analyse von Strukturen der Le- benswelt durch Schütz und Luckmann (Schütz/Luckmann 1975, 1984). Daß die Transzendenz NEW AGE - Neue Religion 12 Ingo Mörth, Linz der Lebenswelt die Grundlage der Erfassung religiöser Phänomene bilden kann, deuten sie nur an, ohne dies auszuformulieren: "Wissen um die 'Transzendenz' der Welt (wird) nicht im theoretischen Abstand zur 'Welt' gewonnen. Vielmehr gibt dieses aus dem täglichen Leben und aus den Erschütterungen des täglichen Lebens stammende Wissen zu theoreti- schen Überlegungen erst den ursprünglichen Anlaß. Aufgrund dieses Wissens wird all...
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